Schornbach

Vieles, was einst war, ist verloren,

da niemand mehr lebt,

der sich erinnert

aus: Der Herr der Ringe


Schornbach liegt, nördlich von Schorndorf auf 48° 49' 56'' Nördlicher Breite und 9° 30' 46'' Östlicher Länge. Mit 265,3 Metern über dem Meeresspiegel liegt es etwas höher als Schorndorf (253,4 m), aber tiefer als Buhlbronn (289,4 m) oder Schlichten (493,0 m). Im Jahr 1999 hatte Schornbach 1901 Einwohner. Es herrschen produzierendes Gewerbe (Kunststoffverarbeitung, Mikroschalter), Handwerk (Stuckateur, Holzarbeiten), Handel und Dienstleistungen (Busunternehmen) vor. Daneben gibt es noch ein paar landwirtschaftliche Betriebe. Im Jahre 1853 waren noch 96 Morgen Weinberge im Ertrag. Nach der Beschreibung des Oberamts Schorndorf aus dem Jahr 1851 gedieh hier einer der besten Weine des oberen Remstals. Vorwiegend wurden Silvaner und Elblinge angebaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging es mit dem Weinbau fast schlagartig zu Ende, nachdem ein Reblausbefall die Rodung der Weinberge notwendig gemacht hatte. In der Folgezeit wurden die Weinberghänge nach und nach mit Obstbäumen bepflanzt. Hier das Wappen von Schornbach

Wappen 48kb

Das Fleckenzeichen der Gemeinde, deren Name früher auch "Schorenbach" geschrieben wurde, ist wahrscheinlich vom Wappen der nahen Stadt Schorndorf beeinflusst. Hier wie dort wurde die "redende" Figur der Schore (Spaten) gewählt.

Das Schornbacher Fleckenzeichen wurde in früherer Zeit auch im Wappenschild dargestellt. In dieser Weise erscheint es - von barocken Ornamenten umgeben - zwischen den Großbuchstaben "S" und "B" an der südlichen Außenwand des Kirchturms. Das "bewaffnete" Auge erkennt deutlich eine mit dem Blatt nach oben weisende Schore und die Jahreszahl 1732. (Wappenschild in ca. 15 Meter Höhe.) Schornbach hat seit 1964 folgendes Wappenzeichen: In Silber über einem erniedrigten blauen Wellenbalken zwei schräggekreuzte, mit dem Blatt nach oben gerichtete blaue Spaten (Schoren).

Schornbach war bereits zur Römerzeit besiedelt, da es in der Nähe des Kreuzungspunktes zweier wichtiger Römerstraßen (eine führte von Nord nach Süd und eine von West nach Ost) lag. Im Juli 1988 stieß der Bauer Wilhelm Rost beim Pflügen auf Überreste einer römischen Villa Rustica.

Erstmals urkundlich erwähnt in einer Urkunde vom 14. Juli 1264. Damals hatte Graf Ulrich von Württemberg dem Probst und Convent zu Adelberg für ein ihm um 70 Pfd. Heller verkauftes Pferd, seine Wiesen, "Nassach" genannt, und andere Grundstücke in "Schorendorf" und "Schorenbach" an zahlungsstatt übergeben. Damit ist Schornbach fast so "alt" wie Schorndorf, dessen erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1235 (ein Staufer namens "Dietrich von Schorndorf" wird genannt) stammt.

Schornbach gehörte zur Pfarrei Buoch, so dass Kirchgänger je zwei Stunden Weges, hin und zurück, gehen mussten, um zur Kirche zu gelangen. So entstand schon bald der Wunsch nach einer eigenen Kirche. Am 13. Februar 1472 wurde eine Kapelle gestiftet, aus der vermutlich noch der heutige Taufstein in Form eines Weinkelches stammt (Schornbach war lange Zeit ein Weinanbauort). So entstand die Maria-Barbara-Katharina-Kirche, die noch heute das höchste Gebäude im Ort ist, da Schornbach von Bausünden wie etwa der "Korber Höhe" in Waiblingen verschont blieb.

Hier Bilder der Kirche 1970 und heute

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Hier Bilder der Kirche 1960 und heute

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1496 wurde Schornbach selbständige Pfarrei. 1974 verlor Schornbach, entgegen dem Willen der Mehrheit seiner Einwohner, seine Selbständigkeit und wurde im Zuge der "Gemeindereform", der "Zwangseingemeindung", Stadtteil von Schorndorf. Daran erinnert noch heute die Gedenktafel beim Rathaus:

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Hier können Sie die Folgen der "Gemeindereform" im Rems-Murr-Kreis sehen - Ortsnamen, die bis Anfang der 70er Jahre nicht existierten:

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Auf der folgenden Seite finden Sie Ansichten von Schornbach, früher und heute.

Die alten Straßennamen, außerdem die Entwicklung der Einwohnerzahl des Ortes

Schornbach1

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